Große Teile von Laos sind gefährlich, denn es liegen nicht explodierte Sprengkörper aus Zeiten des Vietnamkriegs im Boden. Das Problem ist so groß, dass es fast jeden Tag zu einer Explosion und einem Unfall kommt.
Der geheime Krieg gegen Laos
Während des Vietnamkriegs verlief der Ho-Chi-Minh-Pfad auch durch Laos. Der Vietcong benutzte diesen Pfad, um Waffen, Soldaten und Nahrung von Nord nach Süd zu transportieren. Dieser Pfad, aber auch weite Teile von Laos wurden von amerikanischen Truppen bombardiert. Teils gezielt, teils wurde Bombenlast abgeworfen, die man nicht über Vietnam losgeworden war.
Laos wurde so zu einem der am stärksten bombardierten Länder der Welt. Über zwei Millionen Tonnen wurden über Laos zwischen 1964 und 1973 abgeworfen. Man geht davon aus, dass davon etwa. 30% nicht explodiert sind und jetzt als UXO (Unexploded Ordonance = Blindgänger) im Boden liegen. Diese Menge ist so gewaltig, das noch heute 25% der laotischen Dörfer stark durch diese im Boden liegende Munition beeinträchtigt sind.
Folgen noch heute
Überwiegend wurden Streubomben eingesetzt, und diese vor allem tennisballgroßen Bombies bereiten den Einheimischen Sorgen: Denn sie sind schwer zu finden und es kommt immer wieder zu Unfällen.
- Kinder finden die Bombies und halten sie für Spielzeug. 40% der Opfer sind Kinder, die beim Spielen verunglücken
- Unter Feuerstellen der einfachen Häuser oder bei Gartenarbeiten kann es zu Explosionen kommen.
- Einige Menschen sind so arm, dass sie alte Munition und Bomben als Altmetall sammeln und verkaufen. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Unfällen.
- Obwohl die Menschen Hunger leiden, bestellen sie nicht ihre Felder, aus Angst vor den Sprengkörpern im Boden
Einige Überreste der Bombardements werden ausgestellt, beispielsweise in Phonsavan, denn die dortige Provinz Xieng Khouang war stark betroffen. Teilweise wurden aus Bombenhüllen Gartenzäune und Stützen für Häuser gebaut und das Metall zu Löffeln eingeschmolzen. Da mittlerweile Altmetall sehr wertvoll geworden ist, sind aber die meisten dieser Zäune schon wieder verschwunden.
Zwei Organisationen helfen
Wer durch Laos reist, und sich zu diesem Thema informieren möchte, wird insbesondere in den Besucherzentren von zwei Organisationen fündig:
Die international tätige Organisation MAG (Mines Advisory Group) räumt Landstriche von der UXO. Das geht allerdings nur langsam voran. Das Visitor Center des MAG befindet sich an der Hauptstraße in Phonsavan. >Website: MAG in Laos
Die Organisation COPE (Cooperative Orthotic and Prosthetic Enterprise) versorgt Opfer mit Prothesen. Ihr Besucherzentrum liegt in Vientiane am Boulevard Khouvieng. >Website von COPE
Kaum Gefahren für Reisende
Wer durch Laos reist, kommt in der Regel nicht in Kontakt mit den Sprengkörpern. In den touristischen Regionen ist dieses Thema kaum präsent. Nur wer Wanderungen in betroffenen Gebieten plant, sollte sich immer einen ortskundigen Guide nehmen und nicht abseits der Wege gehen.
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